
Rezension: Fucking Evil von Ethan Kink


Fucking Evil: Ethan Kink
Blutsuppe, laktosefrei und selbstgemacht

Wenn ich wüßte, was ich zu Fucking Evil von Ethan Kink schreiben soll, hätte ich es bereits getan. Kink himself sagte aber mal:
„Hardcore“, alles klar. [1]
Treffender kann man es vermutlich gar nicht zusammenfassen. Daher fange ich an dieser Stelle am besten auch gleich mit einer Warnung an:
Bücher von Ethan Kink sind kein Mainstream, keine Büchlein, die man dem Schwiegerdrachen an Weihnachten unter den Baum legt. Gut, kannste schon so machen, aber vermutlich fährt sie dann gleich nach dem Auspacken auf direktem Weg in die Hölle. Oder wieder nach Hause… Vielleicht sollte das doch mal jemand versuchen, und mir hier bitte zeitnah Rückmeldung geben – brauche die Info für einen Freund. 😉
Jedenfalls fließt dort in Fucking Evil literweise Blut und ich hab mir sagen lassen, dass Grisu da weniger drauf steht. Aber hey, Eure Entscheidung. Und eine Scheidung ist heutzutage eh nicht mehr so teuer…
Inhalt verpflichtet
Ethan Kink hat mit Fucking Evil zum ersten Mal eine Anthologie veröffentlicht. Kurzgeschichten lese ich normalerweise nie, denn wenn mir eine Story gefällt, finde ich das echt richtig scheiße, wenn die sofort wieder zu Ende ist. Hier habe ich das aber anders empfunden: Die zehn Kurzgeschichten in Fucking Evil haben prinzipiell keine Verbindung, jedoch wurde eine Rahmenstory geschaffen, die alle Geschichten verflechtet, ohne diese zu verfälschen. Jede Kurzgeschichte kann für sich stehen bleiben, der Nicht-Shorty (also ich!) hat aber trotzdem den Eindruck, eine zusammenhängende Geschichte vor sich zu haben. So ein fucking hinterlistiger Sack! Sein Versprechen hat er aber brav erfüllt: Jeder Baustein bietet Hardcore in vielen verschiedenen Ausprägungen. Und wenn dir nur eine der Geschichten gefällt, dann gehörst du definitiv in die Hölle – so wie der Autor.
Der Rahmen
Die Shorts stehen für sich alleine, jedoch werden sie von einer kleinen Netzstory umspannt, die alle Geschichten in Form von Rückblicken, Erzählungen und Beobachtungen verknüpft:
Der Teufel muss seinen Sohn darauf vorbereiten, einst die Thronfolge anzutreten. Anhand von zehn Kurzgeschichten lehrt der Vater ihn, wie man die Menschen manipuliert und in die Klauen der Dunkelheit treibt.
Doch nicht einmal Satan selbst ist darauf vorbereitet, wie FUCKING EVIL der Spross seiner feurigen Lenden sein kann. [2]
Die Shorties
Jeder Short ist für sich genommen brutal, blutig oder einfach nur krass. Hardcore eben. Die Sammlung vereint verschiedenste Themen, vom Serienkiller, über Besessenheit, hin zum Mettmonster ist alles vertreten. Ein kleiner Überblick:
Gewalt macht frei
Bloody Gelati
Torture Love Hurts
Schreckensherrschaft des Mettigels
Phantomschmerz
Nur so zum Spaß
Das vergessene Zimmer
Exorzismus zwecklos
Hölle: Leben
Hölle: Tod
Fazit: Fucking Evil
Zehn Stories, jede anders. Natürlich ist das so. Und selbstverständlich wird es auch so sein, dass nicht jede Geschichte jedem Leser gefällt. Jeder hat Präferenzen oder Dinge, die er nicht so mag. Mein Favorit ist eindeutig Bloody Gelati – Nicht ganz vegan, aber durchaus bekömmlich und garantiert laktosefrei. 😉
Im großen Schnitt fand ich aber alle Stories gut und sehr unterhaltsam. Fucking Evil ist eine breit gefächerte Blutsuppe, die einfach krass Lust macht, weiterzulesen. Die Themenmischung ist sehr gut gelungen und konnte jedes Mal auf’s neue überzeugen. Käufer beim A sahen das wohl sehr ähnlich: Das E-Book, das ich mir übrigens selbst gekauft habe, schoss sofort auf Platz 1 bei den Neuheiten (Horror Anthologien) und auf Platz 3 (Horror Bestseller). Krass! Die Käufer kommen definitiv alle verdient in die Hölle…
Von mir gibt es eine klare Lese- und Kaufempfehlung und Fucking Evil von Ethan Kink wurde (bisher) letztendlich noch mein Jahreshighlight 2019.

Buchreihe: –
Genre: Hardcore / Extrem
Verlag: Selfpublishing
Erstveröffentlichung: 06.12.2019
Originalsprache: Deutsch
Medium: Paperback / E-Book
Meine Bewertung: ★★★★★
Spielt in: Deutschland / USA / Hölle


Quellen:
[1] http://www.ethankink.com/what-the-fuck/
[2] http://www.ethankink.com/bibliothek/
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